Für Hubert war es der erste Bergmarathon überhaupt, bei Karl und Paul war es schon der fünfte Start beim "Maratona" und auch Erwin ist schon ein alter Hase in diesem Metier. War es die Anspannung, das Adrenalin, das bereits am Abend vorher durch die Adern strömte, dass die Alpinradler im Hotel in Colfosco kaum ein Auge zumachten? Immerhin lagen 138 km und 4190 Höhenmeter vor ihnen.
Am Sonntagmorgen kurz nach 6 Uhr rollen sie bei gerade mal 11 Grad zum Startort nach La Villa. Ein Helikopter dröhnt ganz tief über dem wartenden Starter-Feld. Der Puls klettert immer höher, bis sich um 6.30 Uhr nach einem vieltausendfachen Pedalklicken das Feld mit den 9000 Radlern langsam in Bewegung setzt.

An den ersten 3 Anstiegen über Campolongo, Pordoj und Sella geht es teilweise schon sehr eng zu. Das Wetter entwickelt sich ideal, es wird zunehmend wärmer, aber den ganzen Tag nie zu heiss. Traumkulisse bei Traumwetter. Am Nachmittag gibt es wohl am Giau und Falzaregeo einen Regenschauer mit einigen Hagelkörnern, aber da waren die vier schon durch und blieben trocken bis ins Ziel. Am Passo Giau - eine gefürchtete Herausforderung wegen des 10 km langen, steilen Aufstiegs nach 100 km Fahrt - war dann noch ein Kräftemessen angesagt. Paul war wieder nicht zu knacken, aber die vier kamen im Minutenabstand oben an, eine sehr kompakte Leistung. Der krönende Abschluss war dann die gemeinsame Zieleinfahrt in Corvara – „die Alpinradler sind im Ziel“ verkündet der Stadionsprecher und "bravo Alpinradler", festgehalten auf dem Zielvideo.